Thieshope, 27.09.2016
Landkreis Harburg: Kreistag entscheidet über den Antrag der HWW zur Grundwasserentnahme
Der Kreistag hat mit heutigem Tage zur beantragten Grundwasserentnahme, sich für eine sog. “Gehobene Wasserrechtliche Bewilligung” entschieden. Es wurde weiterhin entschieden, dass
die vorgesehenen Fördermengen in der Höhe von 12,1 MIO m3 nachträglich weiter erhöht werden können. Hierzu bestehen Zweifel, wie die Beteiligung der Naturschutzverbände in einem solchen Falle
sichergestellt werden soll? Soll es nur eine Information der Kreisbehörden zur nachträglichen, weiteren Erhöhung der Fördermengen geben, oder wird sichergestellt, dass behördliche Entscheidungen
(Bescheide) ergehen, die notfalls juristisch überprüft werden können.
Die beiden Naturschutzverbände Nabu und BUND krtisieren die Entscheidung des Kreistages heftig:
weil es für eine so wichtige Entscheidung von dieser Größenordnung im Landkreis Harburg
- keine ausreichende naturschutzrechtliche FFH – Prüfung vorgelegt wurde,
- die Vereinbarkeit mit der EU “Wasserrahmenrichtlinie” nicht nachgewiesen wurde,
- kein Beweissicherungskonzept von den Hamburger Wasserwerken vorgelegt wurde und
- keine Ansätze gem. des NDS Wasserhaushaltsgesetzes für die erforderliche Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten abgegeben wurden.
Außerdem reklamieren die Naturschutzverbände, dass kein Abgleich mit dem in Bearbeitung befindlichen Antrag des “Landwirtschaftlichen Beregnungsverbandes” zur weiteren
Grundwasserentnahme im Landkreis Harburg dargestellt wurde.
Eine naturschutzrechtliche Überprüfung des Genehmigungsverfahrens müssen die Naturschutzverbände u.U. in Erwägung ziehen.
Ulrike Müller Ingo
Wolde
NABU Hanstedt-Salzhausen BUND Regionalverb. Elbe Heide
Schadet es der Umwelt, dass Hamburg der
Nordheide jährlich Millionen Kubikmeter Grundwasser entnimmt? Darüber wird seit Langem gestritten. Nun könnten Pendler das Ass im Ärmel von Hamburg Wasser sein.
Video:http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Streit-um-Wasser-aus-der-Heide,hamj44116.html
Seit mehr als zehn Jahren liegt das sanftwellige Zuhause vieler pendelnder Hamburger Arbeitnehmer mit der Metropole im Clinch. Weil die Stadt dem Land ans Wasser
will, weil die Hamburger Wasserwerke etwas fortsetzen wollen, das sie seit 1982 tun: Grundwasser in der Nordheide fördern, und zwar mehr als 16 Millionen Kubikmeter im Jahr. Der offizielle Antrag
liegt noch bis Mai öffentlich aus, und in Hamburg hofft man, dass dieser den langjährigen Streit endlich beenden möge. Naturschützer sagen schon jetzt selbstbewusst sein Scheitern voraus.
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http://www.welt.de/regionales/hamburg/article149777866/Graebt-Hamburg-der-Nordheide-das-Wasser-ab.html
Quelle Text: www.welt.de; Quelle Fotos: Nabu Bundesverband, Stand 14.12.2015