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Salamander in Gefahr

Feuersalamander - Foto: Wenzel Halla
Feuersalamander - Foto: Wenzel Halla

Warnfarben als Schutz

Der Feuersalamander (Salamandra salamandra)

Leuchtend-gelb gefleckt: Der Feuersalamander ist an seinem Muster gut zu erkennen. Am wohlsten fühlt er sich in den feuchten Laubmischwäldern der Mittelgebirge mit ihren kühlen Quellbächen, Quelltümpeln und quellwassergespeisten Kleingewässern.

14. Januar 2016 - Mit einem Importverbot wollen die USA die Ausbreitung des Hautpilzes Batrachochytridium salamandrivorans, besser bekannt als „Salamanderfresser“, in die natürlichen Ökosysteme verhindern. „Wenn sich schon das Mutterland des Freihandels zu so weitreichenden Beschränkungen gezwungen sieht, sollte die Bundesregierung nachziehen. Auch in Europa muss die Ausbreitung des Salamanderfressers zum Schutz unserer heimischen Amphibienpopulationen unbedingt eingedämmt werden. Ohne die Einführung des Vorsorgeprinzips in den Tierhandel und klare Regeln für einen ‚sauberen Handel‘ wird das nicht zu erreichen sein“, betont NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der NABU fordert, das im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom November 2013 vereinbarte Verbot von Wildtierimporten in die EU sowie gewerblichen Tierbörsen mit Exoten endlich umzusetzen. Unter einem „sauberen Tierhandel“ versteht der NABU, dass künftig nur noch nachgewiesen gesunde, einzeln unter Quarantänebedingungen gehaltene und transportierte Tiere gehandelt werden dürfen. Dies schließt Massenimporte von Wildtieren, Gemeinschaftshaltung beim Händler und den Handel auf privaten Tierbörsen und -messen aus. Außerdem ist eine intensive veterinärmedizinische Behandlung einschließlich prophylaktischer Maßnahmen nötig.

Vom Salamanderfresserpilz sind potentiell auch andere Schwanzlurche wie der Teichmolch betroffen. - Foto: Achim Schumacher
Vom Salamanderfresserpilz sind potentiell auch andere Schwanzlurche wie der Teichmolch betroffen. - Foto: Achim Schumacher

Die Rolle, die dem Tierhandel insbesondere von Wildtieren bei der Verbreitung gefährlicher Krankheitserreger zukommt, ist bislang kaum bewertet worden. Der U.S. Fish and Wildlife Service hat am 12. Januar eine Liste mit 201 Arten von Molch- und Salamanderarten veröffentlicht – das entspricht faktisch allen gehandelten Arten, die außerhalb Nordamerikas vorkommen –, die als potenzielle Überträger des gefährlichen Pilzes gelten und für diese ein Importverbot verhängt. 

Damit folgt die USA dem Beispiel der Schweiz, die bereits im Sommer 2015 ein generelles Importverbot für Salamander und Molche erlassen hatte. Auch das Standing Committee der Berner Konvention zum Schutz der Europäischen Flora und Fauna fordert aufgrund des Ausbruchs des Salamanderfressers in Wildpopulationen und Gefangenschaftshaltungen in Europa Handelsbeschränkungen.

Feuersalamander - Foto: Karl-Heinz Fuldner
Feuersalamander - Foto: Karl-Heinz Fuldner

Merkmale
Mit einer Körpergröße von 14 bis 20 Zentimetern gehört der Feuersalamander zu den größten heimischen Schwanzlurchen. Die Färbung ist schwarz glänzend mit einem auffällig gelborangem Flecken- /Streifenmuster auf der Oberseite. Neben Tieren mit einem typischen Streifenmuster (Salamandra salamandra terrestris) gibt es innerhalb Mitteleuropas auch Tiere mit einem Fleckenmuster (Salamandra salamandra salamandra).

 

Verbreitung
Der Feuersalamander ist über weite Teile West-, Mittel-, Süd-, und Südosteuropas verbreitet. Innerhalb des großen Verbreitungsgebietes unterscheidet man verschiedene Unterarten von denen die gebänderte Unterart (S. salamandra terrestris) und die gefleckte Nominatform (S. salamandra salamandra) in Deutschland zu finden sind. Die Nordgrenze der Verbreitung verläuft durch Nord- und Mitteldeutschland, wo die Art von Süden nach Norden hin immer seltener wird.

Lebensraum
Der typische Lebensraum des Feuersalamanders sind feuchte Laubmischwälder der Mittelgebirge. Hier benötigt die Art saubere und kühle Quellbäche, Quelltümpel und Quellwasser gespeiste Kleingewässer. Seltener findet man die Art in Nadelwäldern

Fortpflanzung
Die Paarung der Feuersalamander erfolgt an Land. Von Februar bis Mai werden die bereits voll entwickelten, jedoch noch mit Kiemen ausgestatteten Larven in kühle Quellbächen, Quelltümpeln oder Brunnen abgesetzt. Dort halten sie sich bevorzugt in kleinen Stillwasser-Zonen auf.

 

Gefährdung
Der Feuersalamander ist vor allem durch den Ausbau und die Begradigung von Bächen gefährdet. Auch die Verschmutzung der Fortpflanzungsgewässer und der Straßenverkehr stellen eine erhebliche Bedrohung der Art dar.

Schutzstatus
„Besonders geschützt“ gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutz-Verordnung. Besonders geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.

Feuersalamander - Foto: Karl-Heinz Fuldner
Feuersalamander - Foto: Karl-Heinz Fuldner

Tödlicher Salamanderfresser nun auch bei Molchen

Nachweise im Dreiländereck Belgien, Niederlande und Deutschland

Der als „Salamanderfresser“ bekannte Pilz Batrachochytrium salamandrivorans ist nun auch in Deutschland im Freiland nachgewiesen. Betroffen sind das Belgenbachtal, die Weiße Wehe und das Solchbachtal – alle in der Eifel. In Belgien und den Niederlanden sind zudem Berg- und Teichmolche an dem Pilz gestorben.

 

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