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Johanna beobachtet

 

… Schön, dass Ihr weitergeklickt habt!

 

Zunächst kurz zu mir: Ich heiße Johanna und bin seit Anfang 2023 Mitglied im Vorstand des NABU Hanstedt-Salzhausen. In meinem Hauptberuf als Journalistin und Buchautorin habe ich über 30 Jahre lang unter anderem über Natur und Ökologie berichtet. Und behalte bis heute beides im Blick – beim Beobachten vor der Haustür ebenso wie beim Surfen im Netz.

Dort stieß ich kürzlich auf ein Interview mit dem Präsidenten des Deutschen Naturschutzrings. Der erzählte darin, dass er schon länger nach guten Witzen über Naturschutz oder -schützer sucht, aber keine findet. Seine Vermutung, woran das liegt: Wir Freundïnnen der lebenden Vielfalt sind so oft mit Sterben konfrontiert – Artensterben, Ozeansterben, Waldsterben etc. – dass uns schlicht nicht nach Scherzen zumute ist. Allenfalls nach Galgenhumor.

 

Ich würde jetzt gern den Gegenbeweis antreten, zum Beispiel mit einem guten Joke über Vogelgucker. Leider fällt mir, obwohl ich selbst „Orni“ bin, keiner ein. Aber eines möchte ich hiermit versprechen: Dass Ihr in dieser Kolumne ab sofort immer wieder Erfreuliches lesen werdet. Denn das gibt es ja im Naturschutz durchaus, zum Glück.

 

Meine liebste gute Nachricht ist eine, die zwar nicht neu ist, aber im Strom alltäglicher Hiobsbotschaften oft untergeht: Naturschutz ist einfach. Viel einfacher als Klimaschutz, der große globale Anstrengungen erfordert, um erfolgreich zu sein, und ob er das ist, wird sich erst in Jahrzehnten zeigen.

 

Natur macht es uns viel leichter, Erfolge zu erzielen. Gib ihr etwas Freiraum – einen Wald, der kein Holz mehr liefern muss, ein Moor, das wieder nass werden darf, eine Wiese, die nicht mehr gedüngt wird, eine Flussaue, in der sich das Wasser wieder ausbreiten kann. Und schon nach kurzer Zeit blüht und singt und krabbelt dort das Leben, kehren verschollene Arten zurück und knüpfen jenes magische, unüberschaubare Netzwerk aus Tausenden Interaktionen, das man „Ökosystem“ nennt. 

 

Ja, ich weiß – ganz so einfach geht das in der Regel nicht. Aber es gibt zahlreiche Beispiele, die zeigen, wie Naturschutz funktioniert, auch bei uns im dicht besiedelten Deutschland. Ich hatte das Glück, durch meinen Beruf etliche davon kennenzulernen.

 

Ab sofort werde ich meinen Blick vor allem in den Nahbereich richten, in das Einsatzgebiet unserer NABU-Gruppe. Und beschreiben, was geht im Naturschutz – und was wir tun können, damit unsere Umgebung weiterhin lebendig bleibt, vielleicht auch stellenweise wieder neu auflebt. Ich bin zuversichtlich: Wir werden dabei immer wieder Grund zur Freude, vielleicht sogar was zu lachen haben. 

 

 

 

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